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Mut zum Kontakt und Distanz halten? Gespräche als Immunreaktion |

Mut zum Kontakt und Distanz halten? Gespräche als Immunreaktion

25 April , 2020 - Lesezeit: 3 Minuten

Gerade hatten wir noch in flirrender Mittagshitze zwei satten, zufriedenen Löwen beim Kuscheln zugesehen – da brach Corona in unser Paradies ein.

Wir hatten wunderschöne Tage in einem afrikanischen Nationalpark – langersehnter Urlaub, dann alles wie man es sich erträumt: friedlich grasende Antilopenherden, freche Erdmännchen, Löwen aus nächster Nähe. Und 4 Tage kein Handyempfang – wunderbar. Dann: das erste Quartier mit Verbindung zum Internet. Entsetzt schauten wir auf das, was die Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt ausgelöst hatte. Sofort drängten sich andere Gedanken auf: wie geht es Verwandten und Freunden? Haben wir uns vielleicht schon angesteckt und infizieren hier Andere? Wie kommen wir heil zurück nach Deutschland? Uns wird deutlich: wir sind zwar weit weg - aber stecken schon mitten drin in der Krise.

Krisen kommen meist akut, überraschend - dadurch wirken sie besonders bedrohlich

Krisen kommen meist akut und überraschend, dadurch wirken sie besonders bedrohlich. Sie stellen bisherige Werte und Ziele in Frage, erzeugen Angst und Hilflosigkeit, verlangen aber gleichzeitig nach raschen Entscheidungen.

Wie gehen wir damit um? Oft empfinden wir als ersten Impuls: ich ziehe mich zurück. Ich lasse niemanden an mich heran. Das Fatale dabei ist: die Angst lähmt uns, der Stress bewirkt einen Tunnelblick, alles wirkt noch bedrohlicher.

Gespräche mit Anderen als eine Art Immunreaktion

Was hilft? Den eigenen Mut wiederzuentdecken, im Austausch miteinander. Mit Anderen Emotionen teilen, Solidarität zeigen, gemeinsam Ideen entwickeln. Wer erzählt, der ordnet, und er teilt mit, das heißt: Er teilt mit anderen. Gespräche mit Anderen als eine Art Immunreaktion. Wie geht denn das, wenn jeder in seinen vier Wänden bleiben soll? Emotionen teilen, in Kontakt gehen kann ich auch am Telefon oder mit 2 Metern Abstand am Gartenzaun. Oder durch Online-Networking. Oder in dem ich mal wieder ganz altmodisch einen Brief schreibe.

Bleiben Sie mit Ihren Problemen nicht allein. Gehen Sie in den Kontakt, bleiben Sie im Austausch. Das hilft, emotional stabil zu bleiben und gegenseitig Unterstützung zu erfahren. Selbstwirksam zu werden.

Mut zum Kontakt!

In Afrika haben wir dann viel miteinander gesprochen. Die Gespräche haben uns geholfen, die Situation zu bewerten: was ist JETZT notwendig zu entscheiden? Wie kommen wir nach Hause, wenn kaum noch Flüge gehen? Selbst wirksam werden und „Zeiten ohne C-Thema“ festlegen: das tut gut.

Wir haben uns dann jeden Tag „Corona-/Internetfreie Zeiten“ definiert und eben auch Zeiten, wo wir uns notwendigerweise mit aktuellen Nachrichten beschäftigen. So kreiste das „C-Thema“ in den letzten Tagen des Urlaubs nicht immer in unseren Gedanken. Das tat gut.

Wie erleben Sie das? Teilen Sie mit uns Ihre Erfahrungen, wie freuen uns drauf!

Mut zum Kontakt - bleiben Sie gesund!